Sonntag, 21. Juni 2009

21:Preikestolen: Von Blessuren, Kraxeleien und Zufallsbegegnungen

Heute, Samstag, spielt das Wetter mit: Um 08.30 Uhr fahren wir vom Platz zum Parkplatz Preikestolen. Ich finde es schon gut besucht hier. Das lässt für den Weg einiges erahnen. Und richtig: "Auf dem Highway ist die Hölle los", denke ich, als wir bergauf stiefeln. Die Strecke ist zu Beginn ausgesprochen steil, danach wird heftiges Klettern über Steine und Felsen erforderlich, das von einer kurzen Strecke eines mit Holzplanken versehenen Weges unterbrochen wird. Wer hier von einer Wanderung spricht, leidet an Wahrnehmungsstörungen! Es ist die reinste Kletterei und nach unserem Empfinden sehr gefährlich. Wir sehen unterwegs mit Flip-Flops ausgerüstete Mädels und irgendwelche Sportfreaks nutzen die Vollheit des Samstags, wie die Irren zwischen den Auf- und Absteigern mit einiger Geschwindigkeit hindurchzurasen. Junge Väter/Mutter mit Säuglingen in Tragevorrichtungen müssen diese Kletterei natürlich auch veranstalten. Denen ist nicht zu helfen!!



Nach zwei Stunden erreichen wir den Gipfel und erholen uns bei herrlicher Aussicht. In Deutschland wäre dieses 600 Meter hohe Plateau undenkbar - - ohne eine Sicherung. Und auch der Weg wäre so wie hier nicht möglich.
Es gehört natürlich dazu, so nahe wie möglich an den Rand zu treten - und 600 Meter in die Tiefe zu blicken. Das ist schon kribbelig.....

Der Rückweg wird eher noch schwieriger, obwohl es überwiegend bergab geht. Ware Menschenmassen quälen sich den Berg hinauf und verstopfen sozusagen den ohnehin sehr schmalen Weg über die Felsen. Und richtig: Unterwegs stoßen wir auf eine Gruppe, die sich um eine gestürzte Frau kümmern. Deren Kreislauf ist sichtbar zusammengebrochen. Einige Minuten später nähert sich ein Rettungshubschrauber für den Abtransport. Tolles Ende einer "Wanderung"!!

Etwa in der Mitte der Strecke, da wo der oben erwähnte Holzweg ist, kommt es zu einer Begegnung, die mit einem schallenden Gelächter beginnt: Mein Kollege aus Bremen, den wir schon am Briksdalsbreen trafen, kommt uns wieder entgegen!! Die Welt, oder besser Norwegen ist eben klein. Werner muss den Weg noch hinauf - viel Spaß. Später treffen wir (Werner und Angelika sind mit dem eigenen WoMo unterwegs) uns auf unserem Campingplatz "Solvik", und sitzen noch lange bei prima Wetter zusammen. Schön, dass wir einigermaßen heil hier unten sitzen können. Einige Blessuren haben wir doch mitgekriegt, obwohl wir unsere Wanderschuhe trugen. Zur Feier des Tages haben wir uns wieder etwas Lachs zubereitet, der in Folie auf dem Grill gut gelingt. Dazu einen eiskalten "Rosecco": Die Welt ist wieder in Ordnung.


Auf den morgigen Muskelkater sind wir gespannt;-))

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